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Pokémon-Legenden: Arceus

Nintendo Switch

Freigegeben ab: USK Siegel ab 12 Jahren

Pädagogische Beurteilung Spieleratgeber-NRW: ab 12 Jahren

Systeme: Nintendo Switch

Multiplayer: Nur Singleplayer möglich

Bewertet von: Bürgerzentrum Deutz (ehemalige Gruppe)

Vertrieb: Nintendo

Spielebeschreibung

Eine mystische Stimme erscheint dir im Traum und teleportiert dich durch einen Riss in Raum und Zeit weit in die Vergangenheit. In der Hisui-Region (erinnert an ein historisches Japan) angekommen, schließt du dich der Galaktik-Expedition an, die sich als Ziel gesetzt hat, alle Pokémon der Region zu entdecken. Pokémon haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und sehen ganz verschieden aus. Du kannst sie einfangen, trainieren und gegeneinander antreten lassen. Du bereist also verschiedene Gebiete, erforschst die dort lebenden wilden Pokémon und erledigst nebenbei Aufgaben der Bewohner*innen. In der Region leben unterschiedliche Clans und Gilden, die verschiedene Gottheiten verehren. Sie leben im ständigen Streit untereinander und beschützen außerdem fünf Wächter-Pokémon, die aber durch den Riss in Raum und Zeit wild und gefährlich wurden. Kannst du helfen den Frieden zwischen den Clans wiederherzustellen und die Wächter zu besänftigen? 

Unsere Bewertung

Hören

3 von 5 Punkten
  • Seperate Regler für Musik, Soundeffekte und Pokémon-Rufe
  • Vieles wird visuell dargestellt
  • Ton spielt bei der Entdeckung von Pokémon eine wichtige Rolle
Zur Detail-Bewertung Hören

Verstehen

3 von 5 Punkten
  • automatsich Speichern ein- und ausstellbar
  • Einstellbares Text-Tempo
  • Textpassage muss zum Weiterlesen bestätigt werden
  • Forschungsfibel mit allen Erklärungen und Bildern
  • ausführliches Tutorial
  • verschiedene Items und Gameplay-Elemente werden erst nach und nach eingeführt
  • Attacken-Informationen jederzeit im Kampf abrufbar
  • Hilfe-Modus bei Boss-Kämpfen
  • Trotzdem sind die Bosskämpfe noch recht schwer
  • bedrohlich wirkende Pokémon
  • Unüberspringbare Rätsel
  • Ungenaue Aufgaben
Zur Detail-Bewertung Verstehen

Sehen

1 von 5 Punkten
  • Einstellbares Text-Tempo
  • Textpassage muss zum weiterlesen bestätigt werden

 

  • Keine Sprachvertonung
  • Textgröße nicht anpassbar
  • schlechte Sicht bei schlechtem Wetter im Spiel
  • wenig Schärfe und Kontraste
  • Nicht geeignet für Menschen mit starker Kurzsichtigkeit
  • Schwer zu erkennende Details
  • Items heben sich kaum von der Umgebung ab
  • Zoom-Funktion im Spiel bringt kaum Verbesserung
Zur Detail-Bewertung Sehen

Steuern

2 von 5 Punkten
  • Ein- und ausstellbare Bewegungssteuerung
  • Einstellbare Kamera-Bewgung
  • Zielhilfe bei Fang-Versuchen

 

  • Tastenbelegung nicht anpassbar
  • Zeitdruck bei Pokémon
Zur Detail-Bewertung Steuern

Details der Bewertung

Hören

Du kannst im Spiel verschiedene Regler verwenden, die dir das Spiel erleichtern können, wenn du nicht so gut hören kannst. Unsere Tester*innen empfehlen zum Beispiel die Musik leiser und die Pokémon-Rufe lauter zu stellen, damit du sie leichter entdecken kannst. Du kannst das Spiel auch komplett ohne Ton spielen, also auch, wenn du gehörlos bist. Allerdings entsteht dann ein Nachteil: Wenn dich Pokémon von hinten angreifen, bemerkst du das meist erst wenn es schon zu spät ist. Du kassierst also im schlimmsten Fall einen Treffer, der dich aber noch nicht Game Over macht. Auch kleinere Pokémon, die zum Beispiel im Wasser sind oder sich im hohen Gras verstecken, kannst du dann schwerer entdecken. Unsere Tester*innen bemerkten jedoch, dass viel auch visuell dargestellt wird und ihr Tipp ist, sich immer viel umzugucken und vorsichtig zu sein. Dann klappt es auch ohne Hören.

Soundeinstellungen
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Verstehen

Du bekommst viel Hilfe, damit du das Spiel verstehen und meistern kannst. Es gibt zum Beispiel eine sogenannte Forschungsfibel, in der dir alle Spielinhalte mit Bildern und Text erklärt werden. Du kannst sie jederzeit außerhalb von Pokémon Kämpfen aufrufen. Noch besser wären natürlich vertonte Videos, aber es ist schon toll so etwas zu haben.

Forschungsfibel

Auch werden dir alle Spielelemente, Items und Funktionen in ausführlichen Tutorials und erst Schritt für Schritt beigebracht. So kannst du dir die Zeit nehmen, die du brauchst, das Spiel zu lernen. Du bekommst im Kampf sogar alle Informationen zu den Attacken und den Items. Du weißt also jederzeit welche Attacke effektiv auf das gegnerische Pokémon ist und wie viel Leben Heiltränke auffüllen. Auch wird dir angezeigt welches Pokémon als nächstes am Zug ist und wie du diese Reihenfolge mit verschiedenen Attacken ändern kannst.

Item-Beschreibungen

Im Spiel selber gibt es viel Text. Du musst also gut lesen können. Leider gibt es keine Vertonung. Du kannst aber das Text-Tempo selber einstellen und der Text geht nur weiter, wenn du das bestätigst. Du kannst in den Einstellungen entscheiden, ob du selber das Spiel speichern willst oder ob das Spiel automatisch speichern soll. Beide Optionen sind hilfreich beim Spielen. Wenn du häufig das Speichern vergisst, schalte das Auto-Speichern ein. Wenn du diese Funktion ausschaltest, kann dir das dabei helfen, Spielabschnitte zu wiederholen (indem du das Spiel ausschaltest) wenn du nicht mit deiner Leistung zufrieden warst.

Einstellungen Text-Tempo

Kommen wir nun zur schwersten Sache im Spiel: Die Bosskämpfe. Die haben es nämlich ganz schön in sich! Besonders im späteren Spielverlauf musst du dich gezielt bewegen, um nicht Game Over zu gehen. Da sind unsere Tester*innen auch ein paar Mal besiegt worden. Aber es gibt eine hilfreiche Option im Spiel! Wenn dich ein Boss geschlagen hat kannst du wählen, ob du den Kampf ganz von neu startest oder deinen Fortschritt vom Kampf behalten möchtest. Du startest dann selber mit komplett voller Energie, während der Bossgegner den Schaden von deinem vorherigen Kampf behält. Das hat uns ganz viel geholfen! Trotzdem sind die Kämpfe noch schwer. Da hilft nur üben, üben, üben…. und zusammen spielen! Wenn die Hände müde werden, hilft es, sich abzuwechseln.

Boss-Kämpfe

Ein Grund wieso das Spiel erst ab 12 ist, sind vermutlich diese schweren Bosskämpfe. Aber auch, weil es gruselige Pokémon im Spiel gibt. Diese heißen Elite-Pokémon und haben leuchtende rote wilde Augen. Sie sind viel größer und stärker als die anderen Pokémon und greifen dich sofort an. Unsere Tester*innen fanden es allgemein sehr aufregend, dass wilde Pokémon die eigene Spielfigur angreifen. Das ist nämlich in anderen Spielen der Reihe nicht so und kann ganz schön gruselig sein. Auch gibt es Rätsel die nicht übersprungen werden können und insgesamt die Aufgaben an die Spieler*innen nicht so klar forumuliert. Da musst du manchmal ganz schön überlegen und rumprobieren, was du jetzt eigentlich genau tun sollst.

Bedrohliche Elite-Pokémon
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Sehen

Leider bietet das Spiel keine Sprachvertonung an. Alles wird also in Textform wiedergegeben. Die Textgröße ist leider nicht veränderbar. Die Schrift jedoch simpel und auf kontrastreichem Grund. Du hast aber genug Zeit den Text zu lesen. Der neue Textabschnitt kommt erst, wenn du den alten bestätigt hast.

Texte im Spiel

Im Spiel musst du häufig Pokémon oder Items in weiter Ferne erspähen. Damit hatten unsere Tester*innen so ihre Probleme. Vor allem bei schlechtem Wetter erschwert sich die Sicht noch mehr.

Finde das Nebulak!
Sicht bei schlechtem Wetter

Es gibt zwar eine Zoom-Funktion, diese bringt jedoch kaum Verbesserung. Schade, dass es keine Fernglas-Funktion gibt. Wenn du eine starke Kurzsichtigkeit hast, würden wir dir das Spiel eher nicht empfehlen. Insbesondere auf dem Handheld ist alles noch kleiner. Spiel also am besten auf dem Fernseher und rück diesen vielleicht ein wenig näher zu dir. Insgesamt ist die Grafik allgemein eher blass und ungenau, also barrierevoll für Menschen mit Seh-Einschränkung. Ein Tipp von unserer Gruppe: vielleicht hilft dir ja die Zoom Funktion der Nintendo Switch!

Es gibt außerdem viele kleine Details, die schwer zu erkennen sind und auch kleinere Pokémon kannst du im Wasser oder im hohen Gras nur schwer erkennen. Es gibt leider keine Kontrast-Modi oder irgendwelche Hilfestellungen. Aufsammelbare Items könnten zum Beispiel durch eine kontrastreiche Umrandung vom Hintergrund abgehoben werden. Stattdessen sind sie sogar optisch sehr in die Umgebung integriert. Natürlich macht das auch den Reiz des Spiels aus, dass es so natürlich aussieht. Aber für Menschen mit Seh-Einschränkung kann dies eine Barriere darstellen.

Auf dieser Wiese befindet sich eine Pflanze, die du aufsammeln kannst.
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Steuern

Du kannst eine Bewegungssteuerung nutzen. Diese kannst du bei Bedarf in den Einstellungen ein und ausschalten. Auch entscheidest du selber, wie sich deine Kamera bewegen soll. Soll sie, wenn du sie nach rechts bewegst, auch nach rechts schwenken oder nach links? Wähle die Option mit der du am besten klar kommst. Wenn du ein Pokémon fangen willst, musst du es mit einem Pokéball bewerfen. Du kannst entweder selber zielen oder die Anvisieren-Funktion nutzen, mit der du dann eine Zielhilfe bekommst.

Leider kannst du die Tastenbelegung nicht selber einstellen. Das heißt das Spiel macht es dir schwer, wenn du einen adaptiven Controller nutzen möchtest. Das finden wir sehr schade! Auch gibt es einen großen Zeitdruck bei Pokémon-Begegnungen und Boss-Kämpfen. Hier musst du dich gezielt bewegen und deshalb auch schnell und genau Tasten drücken. Die Steuerung allgemein ist auch schon komplex. Du musst also sehr viele verschiedene Tasten bedienen. Unserer Gruppe fiel das nach ein wenig Übung aber nicht mehr so schwer. Trotzdem kann das für dich eine Barriere sein. 

Übersicht Steuerung Allgemein
Übersicht Steuerung im Kampf
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Fazit

Pokémon Legenden: Arceus schneidet im Bereich Hören und Verstehen gut ab. Probleme gibt es im Bereich Sehen und Steuern. Dort können unüberwindbare Barrieren auftauchen. Unsere Gruppe konnte mit ein wenig Übung gut spielen und hatte auch viel Spaß mit dem Game. Wir haben in der Gruppe einen großen Fernseher, der uns sehr dabei geholfen hat, Pokémon in der Ferne zu erspähen. Auch war niemand auf eine Veränderung der Steuerung angewiesen. Insgesamt ist es ein sehr schönes Spiel. Schade, dass es nicht mehr Einstellungsmöglichkeiten gibt, um es für alle zugänglich zu machen.

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